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Das Internet der Dinge

von CAPCONNECT | 21. Oktober 2016 | Online Marketing



Das Internet der Dinge. Auf Englisch: The Internet of Things – kurz IoT. Was ist damit eigentlich gemeint?


Im Prinzip basiert das Internet der Dinge darauf, dass jegliche Geräte, die ein- und ausgeschaltet werden können, mit dem Internet und auch untereinander verbunden werden. Sowohl Fernsehgeräte als auch Handys, Kopfhörer, Uhren, Lampen, Kaffeemaschinen, Heizungen, Kühlschränke und weitere können dazugehören.


Beziehungen innerhalb des IoT´s können bestehen zwischen:


Mensch und Mensch
Mensch und Objekt
Objekt und Objekt


Worum geht es genau?


Intelligente Objekte kommunizieren untereinander, sind vernetzt und tauschen Informationen aus. Natürlich sprechen die Maschinen nicht wirklich miteinander, sondern sie tauschen sich über das Internet aus. Mit diesem müssen sie dazu also verbunden sein. Beim Internet der Dinge geht es um Objekte jeglicher Art, die miteinander kommunizieren und vor allem aber eigenständige Entscheidungen treffen können. Darüber hinaus sollen die eben genannten Objekte „digitale Erinnerungen“ haben. Sie speichern also bisher Geschehenes und können durch diese Erfahrungen Aktionen ableiten bzw. in Gang setzen. Um solche intelligenten Objekte zu schaffen, müssen diese aber erst mal programmiert werden oder zumindest mit Codes versehen werden. Häufig wird dazu die RFID-Technologie eingesetzt, mithilfe derer können Objekte mit einem Code versehen werden. Diese Technologie ermöglicht es den Geräten, unter anderem Status Updates auszutauschen und Geschehnisse aufzuzeichnen.


Was hat es mit der RFID-Technologie auf sich?


RFID steht für Radiofrequenz-Identifikation. Es geht also um eine Technologie, die mit Radiofrequenzen arbeitet. Dieses System benötigt für die richtige Funktionsweise jeweils einen Transponder (Chip) mit Code und ein Lesegerät. Dabei ist der Transponder mit dem Code an dem Objekt befestigt und das Lesegerät wird, wie der Name schon verrät, zum Auslesen von Informationen, die sich am Objekt mit Transponder befinden, benötigt.


Beispiel für den Einsatz von RFID-Technologie im täglichen Leben:

IoT_londontrain

In vielen Großstädten wird die Technologie im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel genutzt. In London beispielsweise funktioniert die“ Oyster Card“ mit diesem System. Die „Oyster Card“ ist eine elektronische Fahrkarte, die erworben werden kann, um Londons U-Bahnen und Busse nutzen zu können. Auf diese Karte kann ein Geldbetrag gebucht werden und so wird das bargeldlose Bezahlen für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel möglich. Um Zutritt zu den Stationen oder Fahrzeugen selbst zu erhalten, wird die Karte einfach vor eines der „Lesegeräte“ gehalten, das System bucht dann automatisch den erforderlichen Betrag von der Karte ab. In diesem Beispiel ist also die Karte der Transponder mit Chip und die „Einlasskontrollsäulen“ fungieren als Lesegerät.


Smart Cities


Ein weiterer interessanter Bereich des Internet der Dinge sind die Smart Cities und die dazugehörigen Funktionen, Ideen und Einsatzbereiche. Wir zeigen euch hier mal ein paar Beispiele auf.


Smart City Wien – verfügbare Fahrräder via Infoscreen finden


IoT_vienna

Seit Kurzem gibt es in Wien eine Smart City Funktion, die sowohl Bewohnern als auch Besuchern der Stadt Wien weiterhelfen soll. In öffentlichen Verkehrsmitteln werden auf einem Infoscreen in Echtzeit angezeigt, wie viele Citybikes an der nächsten Station oder in deren Nähe verfügbar sind. Eine Software fragt dabei den Server der Citybikes in Wien ab und überträgt die Daten dann auf den eben genannten Infoscreen.


Intelligente Mülltonnen und Laternen in der Smart City Santander


IoT_straßenlaternen

In der spanischen „Smart City“ Santander, der Vorzeigestadt in Europa, gibt es zum Beispiel Straßenlaternen, die nur dann Licht abgeben, wenn auch tatsächlich jemand vorbeiläuft. Ein weiteres beliebtes Beispiel für eine Smart City Anwendung, über die bereits häufig berichtet wurde, sind die Smart Trash Cans. Zu deutsch: die intelligenten Mülltonnen. Ausgestattet mit Sensoren sind sie darüber via Internet mit einer Zentrale verbunden, welche den jeweiligen Befüllungsstand auswertet. Wenn Mülltonnen also voll sind und geleert werden müssen, dann kann mithilfe dieses Systems eine effiziente Route für die Müllabfuhr geplant werden. So kann verhindert werden, dass Müllwagen an Standorte fahren, an denen noch gar nicht geleert werden muss. Dadurch können sowohl Benzin- und Personalkosten als auch Zeit eingespart werden. Routen entlang leerer Tonnen müssen nicht gefahren werden.


Smart Homes – Das eigene Zuhause via Sprachassistent steuern


IoT_applewatch

Es gibt verschiedene Smart Home Systeme, Objekte und Anwendungen auf dem internationalen Markt. Google Home gehört ebenso dazu wie Apple HomeKit und Amazon Echo. Im Folgenden stellen wir die drei eben genannten kurz vor:

Amazon Echo

Amazons Echo System ist in Kürze auch in Deutschland verfügbar. Das System ist ausgestattet mit einem sogenannten Smart Assistant. Also ein cleverer Assistent, der via Spracheingabe funktioniert. In diesem Fall ist es eine Assistentin, die auf den Namen Alexa hört. Alexa ist in der Lage die verschiedensten Systeme und IoT-fähige Objekte miteinander zu verbinden und diese zu steuern, natürlich nur, wenn diese mit ihr kompatibel sind. Apropos steuern- Die Bedienung von Echo funktioniert via Sprachbefehl.


Google Home


Auch Google Home ist ein Smart Device für Zuhause. Verbunden werden kann es unter anderem mit Heizungen und Schaltern an Geräten und Beleuchtung. Via IFTTT (If This Then That) können Rezepte kreiert werden. Beispielsweise kann darüber angegeben werden, dass alle Lampen die mit Google Home verbunden sind, ausgeschaltet werden sollen, wenn man das Haus verlässt. In den USA ist das Gerät noch in diesem Jahr erhältlich, in Deutschland wird es im Frühjahr 2017 verfügbar sein.


Apple HomeKit


Kommt ohne eigenes Gerät aus. Ein IPad ab iOS 10 oder eine Apple TV Box (ab der dritten Generation) sind ausreichend und können als Schnittstelle für die verschiedenen HomeKit kompatiblen Geräte verwendet werden. Steuern kann man die Geräte dann z.B. via IPhone. Dabei kann man Siri Fragen stellen oder Befehle erteilen. Wie auch die anderen Smart Home Devices, können mit dem HomeKit beispielsweise Heizungen und die Beleuchtung geregelt werden. Voraussetzung ist natürlich immer, dass die Geräte als HomeKit Zubehör funktionieren.


Ein weiteres Produkt für das smarte Home sind die Dash Buttons von Amazon. Auch dieses Produkt ist gerade erst auf den Deutschen Markt gekommen, in den USA gibt es die Buttons schon länger.


Amazon Dash Buttons


Interessierte können sich die sogenannten Dash Buttons bei Amazon bestellen und bekommen diese dann nach Hause geliefert. Zwar ist für diese eine Gebühr zu bezahlen (4,99 €) dieser Betrag wird aber mit dem Einkauf via Button verrechnet.


Beispiel: Wer einen Amazon Dash Button für Waschpulver bestellt, diesen an seine Waschmaschine heftet und bei Bedarf darauf drückt und so via Klick neues Waschmittel bestellt, der bezahlt dann nur den Restbetrag. Die 4,99 €, die zuvor für den Button ausgegeben wurden, werden verrechnet. Die Dash Buttons gibt es für die verschiedensten Produkte. Ob man das wirklich braucht, muss jeder selbst entscheiden. Zwar ist der Einkauf deutlich erleichtert, jedoch gibt es bisher noch nicht die Möglichkeit zwischen verschiedenen Waschmitteln auszuwählen, billigere oder auch teurere Produkte können deshalb nicht ausgewählt werden. Die Buttons funktionieren im Moment nur für Produkte einer bestimmten Marke.


Risiken & Probleme des IoT – Hacker Angriffe, Sicherheit und Datenschutz


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Nicht nur Unternehmen stehen aber auch vor Problemen, wenn es um die Nutzung von IoT-Anwendungen geht. Diese Anwendungen generieren massenhaft Daten und diese müssen irgendwo gesichert werden. Außerdem gibt es Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Objekte wie Kühlschränke, die Menschen auch Zuhause haben, sammeln Daten und tauschen sich mit anderen Geräten und dem Internet aus. Welche Daten gehen dabei wohin? Wer kann sich Zugang zu ihnen verschaffen? Auch Hacker Angriffe stellen eine reale Gefahr dar. Im Prinzip können Hacker mit Angriffen auf mit dem IoT verbundenen Geräten großen Schaden an verschiedenen Stellen anrichten. So werden bei einem solchen Angriff im schlimmsten Fall nicht nur eins, sondern mehrere Geräte/Objekte getroffen. Man stelle sich nur mal einen solchen Angriff auf eine Smart City vor…


„wo Chancen sind, da sind auch Risiken“,warnt Staatssekretär Gerd Billen im Rahmen der Veranstaltungsreihe 360grad


Und lernen die Smart Devices durch die Aufzeichnung etwas über unseren Tagesablauf? Kann Alexa daraus, dass wir zu bestimmten Zeiten nie oder nur selten mit ihr sprechen, ableiten, wann wir normalerweise schlafen? Gleiches gilt für Ruhezeiten tagsüber– erkennt das Gerät aus dem gleichen Grund auch, von wann bis wann wir arbeiten?


Ausblick


In einer auf Statista veröffentlichten Grafik aus dem Jahr 2014 wird davon ausgegangen, dass bereits bis zum Jahr 2020 an die 25 Milliarden Geräte mit dem Internet der Dinge verbunden sein werden.



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Mehr Statistiken finden Sie bei Statista



Wir finden das Thema sehr interessant und sind gespannt auf zukünftige Ideen, Entwicklungen und Neuerungen, auch bezüglich des Datenschutzes.


Wie ist das bei euch, besitzt ihr schon Geräte, die mit dem Internet der Dinge verbunden sind? Oder habt ihr vielleicht schon mal eine Anwendung dieser Art in einer Stadt wie Santander live gesehen? Was haltet ihr davon? Kommt die Nutzung für euch in Frage?


Update: Noch am Erscheinungstag dieses Artikels kam es zu einem großen DDoS-Angriff auf Webseiten und Dienste wie Twitter, Netflix, Spotify, Pinterest, PayPal und andere. Bei dem Angriff wurden unzählige Anfragen an die Webseiten/Dienste geschickt und diese sind daraufhin unter der Masse von Anfragen zusammengebrochen.


Was bedeutet DDoS und was versteht man unter einem solchen Angriff?


DDoS = Distributed Denial of Service. Übersetzt bedeutet das: die verteilte Verweigerung des Dienstes oder die verteilte Dienstblockade.


Eine DDoS-Attacke erfolgt nicht nur von einer Stelle, sondern von verteilten Geräten aus. Dieses Mal wurden nicht nur Rechner benutzt, sondern das Internet der Dinge wurde für diesen Angriff missbraucht.


Mithilfe eines Schadprogramms wurde gezielt über Geräte angegriffen, die mit dem Internet der Dinge verbunden sind. Dabei wurden unter anderem Babyfone, Überwachungskameras und Drucker genutzt.


Quellen: Apple.com, Chip.de, Verbraucherzentrale.de, Netzwelt.de, theguardian.com, Welt.de, Smart City Wien, Forbes, IoT FAQ, Datenschutz RFID